Schmetterling fordert im NDR realistische Frühbucherpreise
Frühbucherrabatte sollen Planungssicherheit schaffen – für Kunden und Veranstalter. Doch einige Produkte werden später günstiger, was bei Verbrauchern für Unmut sorgt. Mit dem Thema beschäftigt sich der NDR, der Schmetterling-Chef Ömer Karaca (Foto) als Experten befragt hat. Das Problem liege in der Preisgestaltung, so Karaca.
Schmetterling
Ömer Karaca bricht beim NDR eine Lanze für die Beratungsqualität am Counter
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Im Interview mit dem NDR erklärt Ömer Karaca, Geschäftsführer von Schmetterling International und der Techniksparte Schmetterling Technology, die Hintergründe der Entwicklung, dass Last-Minute immer häufiger günstiger sei als der Preis für Frühbucher. Die Ursache liege weniger im Prinzip des Frühbucherrabatts selbst, sondern in den Kalkulationsstrategien vieler Anbieter. "Gerade zu Saisonbeginn wird aktuell häufig mit zu hohen Einstiegspreisen kalkuliert", sagt Karaca in einem Beitrag des Verbrauchermagazins "Markt". Wenn dann die Auslastung hinter den Erwartungen bleibe, würden Restplätze kurzfristig günstiger verkauft, das Prinzip Angebot und Nachfrage. Das jedoch führe zu Verunsicherung bei Kunden und zu Vertrauensverlust gegenüber der Branche.
Realistischere Preise gefordert
Karaca plädiert dafür, die Preisgestaltung an die tatsächliche Nachfrage anzupassen. "Wenn wir die Wertigkeit des Frühbucherrabatts erhalten wollen, müssen Preise realistischer angesetzt werden", betont er. Nur so lasse sich das Vertrauen der Kunden zurückgewinnen – und die Planungssicherheit für alle Beteiligten stärken.
Frühbucherrabatte seien nach wie vor sinnvoll, da sie sowohl Kunden als auch Hotellerie, Airlines und Reisebüros entlasteten. Wer früh buche, sichere sich eine große Auswahl und stabile Preise. Für Anbieter helfe der frühe Buchungsstand, Kapazitäten besser zu steuern.
Beratungsqualität im Reisebüro entscheidend
Gleichzeitig appelliert Karaca im TV-Interview an Verbraucher, sich professionell beraten zu lassen. "Es lohnt sich, sich vorab im Internet zu informieren und anschließend ein unabhängiges Reisebüro aufzusuchen", erklärt er. Reiseverkäufer könnten Preise realistisch einordnen und Reisen oft bis zu zwölf Tage optionieren – ein Plus an Sicherheit und Transparenz.
Vivien Maahs vom Reisebüro Maahs wird vom NDR ebenfalls als Reiseprofi interviewt. Sie vergleicht die aktuelle Preisdynamik mit den Schwankungen an der Tankstelle: "Die Preise ändern sich ständig – das sorgt für Unsicherheit, ist aber Teil der digitalen Entwicklung".
Digitale Preissysteme verändern den Markt
Tatsächlich sind die permanenten Preisänderungen laut Karaca eine Folge der zunehmenden Digitalisierung. Künstliche Intelligenz ermögliche dynamische Preissteuerung in Echtzeit – ähnlich wie im Flugverkehr. Dadurch entstehen laut Schmetterling-Chef kurzfristige Preisanpassungen, die Verbraucher irritieren.
Auch Reiseveranstalter und Hoteliers beschäftigen sich mit dem Thema. Da im Beitrag des Verbrauchermagazins Markt das Beispiel Aldiana Club Schlanitzen Alm genannt wurde, bei dem der Reisepreis mit Frühbucherrabatt teurer war als die gleiche Reise acht Wochen vor Antritt, hat der NDR nachgefragt. Die Aldiana-Zentrale antwortete, dass man aktuell prüfe, "ob und wie wir unsere Kommunikation künftig klarer gestalten können, um mögliche Missverständnisse zu vermeiden und die Transparenz weiter zu verbessern."
Vertrauen als zentrale Aufgabe
Die Verbraucherzentrale kritisiert, dass sogenannte "Bestpreisgarantien" oder Frühbucherrabatte oft irreführend seien, weil sie sich nur auf den aktuellen Buchungszeitpunkt beziehen. Wenn Reisen später günstiger werden, fühle sich der Kunde getäuscht – und auch das Reisebüro gerate in Erklärungsnot.
Karaca sieht die Branche in der Pflicht, gemeinsam gegenzusteuern: "Wenn Kunden nachträglich feststellen, dass ein vermeintlicher Frühbucherrabatt später unterboten wird, entsteht Frust – auch bei den Reisebüros, die ehrlich beraten. Diesen Trend müssen wir umkehren." Der ganze Beitrag "Lohnen sich Frühbucherrabatte?" ist aktuell in der NDR-Mediathek zu sehen.
Sabine Schreiber-Berger